Organisationen der Stadt und des Bundes übten erfolgreich Kommunikationsabläufe während eines fiktiven anhaltenden Stromausfalls. Thematisch fokussierte sich die Übung auf die Wasserver- und Entsorgung der Stadt. Wiener Wasser (MA31), Wien Kanal, die ebswien kläranlage & tierservice Ges.m.b.H. (ebswien), Wiener Netze, Wiener Linien sowie die Einsatzorganisationen Berufsfeuerwehr Wien (MA68), Berufsrettung Wien (MA70), Landespolizeidirektion Wien (LPD), das Militärkommando Wien sowie das Notfunkreferat Wien übten gemeinsam die Kommunikation über akkubetriebene Funkgeräte sowie einen fiktiven Brand in einem hochsensiblen Bereich der ebswien. Dazu wurde auch der Einsatzstab der Magistratsdirektion einberufen und besetzt. Parallel dazu wurden mehrere Notstromaggregate in Position gebracht und gestartet.
Die Abläufe und Kommunikation zwischen allen Dienststellen und Organisationen von Stadt und Bund haben reibungslos funktioniert. Vereinzelt konnten noch einige Optimierungen in den Abläufen und der Kommunikation erkannt werden. Sollte der unwahrscheinliche Ernstfall eines Blackouts eintreten, wäre die Wasserver- und -entsorgung der Stadt zu einem überwiegenden Teil gewährleistet.
Die Übung hat gezeigt, dass die Wienerinnen und Wiener auch bei einem Blackout mit frischem Leitungswasser versorgt werden.“ Ausnahmen stellen nur Hochhäuser und einige höchstgelegene Gebiete in Wien dar. Bei Hochhäusern, wie zum Beispiel Millennium City oder Alterlaa müssen die entsprechenden Hausverwaltungen durch Notstromaggregate für den Blackout-Fall vorsorgen. In höchstgelegenen Regionen wird Wiener Wasser mittels Notstromaggregaten dafür sorgen, dass Trinkwasser in alle Haushalte gelangt.
Wien Kanal hat den Abwassertransport im 2.500 Kilometer langen Kanalnetz der Stadt gesichert. Bei dem Übungsszenario sind alle 125 Pumpwerke ausgefallen. 52 abflussrelevante Pumpwerke wurden deshalb von zwölf mobilen Teams mit fünf Senkgrubenwagen und sieben Notstromaggregaten angefahren. In diesen Bereichen wurde Abwasser aus dem Netz gepumpt, um eine Überflutung der Straßen zu verhindern. Der Abwassertransport konnte so während der gesamten Übungsdauer aufrechterhalten werden. Es gab keine Belastung der Fließgewässer durch Notentlastungen.
Im Ernstfall stünde die Kläranlage ab dem Zeitpunkt des Stromausfalls still, gleichzeitig sind vorbereitete Notfallmaßnahmen vorgesehen. Das „Hirn“ der Kläranlage, die Schaltwarte, in der alle relevanten Informationen zusammenlaufen, läuft dank einer unterbrechungslosen Spannungsversorgung (USV) über Batterien weiter. Innerhalb einer Minute nach dem Blackout startet das mit Diesel betriebene Notstromaggregat. Damit ist die Überwachung des Anlagenzustands auch bei einem totalen Stromausfall für die Dauer einer Woche gewährleistet.
Beim Konzept der Lichtinseln handelt es sich um ein niederschwelliges Angebot von Religionsgemeinschaften in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien zur unterstützenden sozialen Betreuung von Personen und zur Weitergabe von Informationen im Anlassfall, wie einem Blackout oder sonstiger Krisen, die den Großteil der Bevölkerung betreffen können. Die Ziele der Lichtinseln sind primär als Anlaufstelle für informations- und gesprächsuchende Menschen zu sehen. Im tatsächlichen Krisenfall werden die Adressen der Lichtinseln bekannt gegeben. [? Erst im Anlassfall?]