Quelle: www.deutschlandfunk.de
Frankreich ist einem Bericht zufolge nicht ausreichend auf einen Atomunfall vorbereitet.
Die Schutzmaßnahmen seien ungeeignet und ungenügend, teilte die Vereinigung der französischen Atom-Informations-Komitees mit. In dem Gremium sind Abgeordnete, Wissenschaftler, Umweltschützer und Kraftwerksbetreiber vertreten. Sie kritisieren, dass Übungen unter Ausschluss der Bevölkerung stattfänden. Eine Einbeziehung der Anwohner würde im Notfall Panik verhindern, heißt es. Ein Vertreter der Atomindustrie wies die Kritik auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zurück. Es gebe durchaus Evakuierungsübungen, an denen Anwohner oder Schulen teilnähmen.
In dem Bericht des Dachverbands wird auch die jüngste Kampagne zur Verteilung von Jodtabletten kritisiert. Von den mehr als zwei Millionen Anwohnern nahe den Atomkraftwerken hätten seit 2019 nur 550.000 ihre Rationen in Apotheken abgeholt. Die Dachvereinigung plädierte dafür, die Verteilung der Tabletten künftig den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden zu überlassen.
In Frankreich sind 19 Atomkraftwerke in Betrieb.
Kommentar
Das gilt wohl für alle Länder, die Atomkraftwerke betreiben und auch jene, die keine betreiben! Denn sollte es – wodurch auch immer – in Europa zu einem SuperGAU kommen, würden wohl viele panikartig alles „liegen und stehen“ lassen und die Sekundärschäden durch das Zusammenbrechen der Logistik- und Versorgungsketten wäre wohl deutlich höher, als der, des unmittelbaren und auch langfristigen Schadens aus der Havarie, ohne die Gefahr herunterspielen zu wollen. Aber ich fürchte, wir fürchten uns – wie in vielen Bereichen – vor den falschen Dingen. Dass Papierkonzepte selten funktionieren, wenn sie nicht real geübt werden, gilt für sehr viele Bereiche.
Siehe auch die weiteren Beiträge zur nuklearen Sicherheit. Wir stecken wie fast überall – gerne den Kopf in den Sand und hoffe, dass schon nichts passieren wird.