Letzte Aktualisierung am 24. September 2021.
24.09.21: Erster Gas-Versorger geht in die Knie
Quelle: www.n-tv.de
Die drastisch gestiegenen Gaspreise zwingen in Deutschland einen ersten Versorger in die Knie. Die im niedersächsischen Salzbergen ansässige Deutsche Energiepool teilte auf ihrer Online-Seite mit, vielen Kunden die Lieferverträge gekündigt zu haben. „In den letzten Monaten haben sich die Beschaffungspreise für Erdgas und für Strom am Terminmarkt rund verdreifacht, die Preise für kurzfristige Beschaffung sind rund verfünffacht“, erklärte das Unternehmen. Mit einer solchen Entwicklung habe kaum jemand gerechnet. Deutsche Energiepool habe sich daher „aufgrund wirtschaftlicher Unzumutbarkeit“ zu den Kündigungen gezwungen gesehen. Zudem sei beschlossen worden, die bundesweite Belieferung von Erdgas vollständig einzustellen. Wie viele Kunden das betrifft, ist unklar.
18.09.21: Energiekrise bedroht Europas Wirtschaft
Quelle: www.n-tv.de
Europas Gasspeicher sind weitgehend leer, Nachschub fließt nur zögerlich. Eine gleichzeitige Windflaute und anziehende Nachfrage sorgen für sprunghaft steigende Energiepreise in ganz Europa. Erste Fabriken müssen die Produktion einstellen.
Explodierende Energiepreise zwingen erste Unternehmen dazu, energieintensive Fabriken in Europa zu schließen. Der Düngemittelhersteller CF Industries stoppte in der vergangenen Woche die Produktion in zwei britischen Werken. Der norwegische Chemiekonzern Yara International, der an mehr als einem Dutzend Standorten in ganz Europa produziert, kündigte an, die Herstellung von Ammonium ab kommender Woche um 40 Prozent zu drosseln. Auch deutsche Unternehmen wie der Chemieriese BASF und der Kupfer-Hersteller Aurubis beklagen Auswirkungen extrem gestiegener Preise für Strom und Energieträger wie Gas, Öl und Kohle.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs warnt in einem aktuellen Report vor möglichen großflächigen Stromausfällen in Europa im kommenden Winter. Sorgen bereiten den Energieexperten der Bank vor allem nahezu leere Gasspeicher, bei gleichzeitig nur spärlich eintreffendem Nachschub. Sollte der kommende Winter so kalt ausfallen wie der vergangene, drohe Europa eine akute Energiekrise, heißt es. Regierungen könnten gezwungen sein, die Schließung einzelner Industriezweige anzuordnen. „Es könnte sehr hässlich werden, wenn wir nicht schnell handel um jeden Zentimeter in den Speichern zu füllen“, zitiert „Bloomberg“ den Chef des italienischen Versorgers Snam. Italien hat die staatlich regulierten Gaspreise bereits massiv erhöht und weitere Preissteigerungen noch vor dem Winter angekündigt.
Selbst wenn größere Blackouts vermieden werden, droht Europas Wirtschaft eine Spirale von Kostensteigerungen, die die Erholung nach der Corona-Krise beeinträchtigen und die Verbraucherpreise weiter anheizen. Neben Gas und anderen Energieträgern fehlen den Unternehmen auch andere Rohstoffe und Vorprodukte wie Mikochips. Die Inflation in Deutschland ist bereits auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren geklettert.
Der Preis für Gas am wichtigsten europäischen Handelsplatz für diesen Energieträger in Amsterdam hat sich seit Beginn des Jahres bereits mehr als verdreifacht. Normalerweise hätten die Gasspeicher in Deutschland und anderen europäischen Ländern nach dem überdurchschnittlich langen und kalten Winter längst aufgefüllt sein müssen. Das ist allerdings nicht passiert. Europas wichtigster Gaslieferant Russland lieferte deutlich weniger als in den Vorjahren. Auch die Fördermenge von Europas hauptsächlich in der Nordsee gelegenen Gasfeldern ist, teilweise wegen Corona-bedingter Ausfälle, gedrosselt. Zugleich sorgt die anziehende Weltkonjunktur vor allem in Asien dafür, dass die Nachfrage für auf dem Seeweg geliefertes Erdgas massiv anzog und nur vergleichsweise wenige Tanker den Weg nach Europa fanden.
In Deutschland ist der Großhandelspreis für Stromlieferungen bereits auf den höchsten Stand seit knapp zehn Jahren geklettert.
18.09.21: Goldman Warns of Blackout Risk for European Industry This Winter
Quelle: www.bloomberg.com
Europe’s soaring energy markets are exposing the risk of power blackouts this winter, especially if freezing weather worsens the region’s already exceptionally low natural gas inventories, according to Goldman Sachs Group Inc.
While higher gas prices can trigger supply and demand adjustments to offset the tight market, these are largely already priced in, Goldman analysts including Samantha Dart said in a note. As a result, a colder-than-average winter would mean Europe needing to compete with Asia for supplies of liquefied natural gas, driving prices even higher.
And there’s a “non-negligible risk” that LNG directed to Europe won’t be enough to prevent a depletion of gas inventories by the end of winter, especially if weather is cold in both Europe and Asia, the analysts said.
“Under such an outcome, the only balancing mechanism would be a significant further rally in European gas and power prices reflective of the need to destroy demand, with curtailed power demand in the industrial sector through blackouts,” they said.
This scenario from the bank adds to mounting concerns about an energy crisis in Europe, just as economies recover from the pandemic.
Energy prices are breaking records daily. Gas and coal reserves are well below normal weeks before the heating season begins, while limited gas supplies from Russia, lower North Sea production and competition with Asia for LNG are also stoking the rally. On top of that, a fire shut a key U.K.-France electricity subsea cable Wednesday, worsening Britain’s energy crunch.
“If you get a windy mild winter we can sail through fine,” said Arran Train, general manager of Energy24, the trading business of PX Group, which handles more than 30% of the U.K.’s gas supply. “Winter really starts after Christmas. You can use a lot of gas in the fourth quarter but prices in Asia may change and you may or may not not get LNG.”
Extreme Strompreise
Siehe Details in Aktuelle Situation