Quelle: www.pressetext.com
Gezielte Falschinformationen verschlimmern den Ausbruch gefährlicher Erkrankungen wie dem Coronavirus. Verschwörungstheorien, Fake News und vor allem falsche Ratschläge erhöhen das Risiko einer weiten Ausbreitung, wie eine Studie der University of East Anglia http://uea.ac.uk zeigt.
„Lage wird oft beschönigt“
„Im Falle einer Epidemie sollten sich Menschen ihre Informationen von öffentlichen Stellen holen. Fake News steigern das Misstrauen der Bevölkerung in diese, was allerdings nicht ganz unbegründet ist. Denn offizielle Stellen neigen gerne dazu, die Lage zu beschönigen oder nur Teilaspekte darzustellen. Die Menschen spüren das und suchen daher alternative Quellen, womit genau das Gegenteil von dem erreicht wird, was beabsichtigt war“, erklärt Blackout-Experte Herbert Saurugg http://saurugg.net im Gespräch mit pressetext.
Die Forscher haben für ihre Studie eine Vielzahl von theoretischen Simulationen erstellt, mit denen sie die Auswirkungen von Epidemien untersuchten. Dabei berücksichtigten sie Daten über menschliches Verhalten in solchen Fällen, über die Ausbreitung von verschiedenen Krankheiten in der Vergangenheit sowie die Geschwindigkeit, mit der sich Informationen in sozialen Medien verbreiten. Sie benutzten auch Daten zur Tendenz von Usern, offiziellen Quellen zu misstrauen und stattdessen Verschwörungstheorien zu glauben.
„Nicht bereit für Pandemie“
Das Resultat der Simulation war, dass Fake News zu mehr Fehlverhalten bei Epidemien führen und so deren Ausbreitung beschleunigen. Zu schlechtem Handeln gehört das mangelnde Händewaschen und Desinfizieren oder das Teilen von Essen mit Erkrankten. Menschen neigen laut der Studie eher dazu, Ratschläge zu solchem Verhalten zu teilen als Informationen von vertrauenswürdigen Organisationen wie der WHO. Um gefährliche Fake News zu bekämpfen, müssen laut den Forschern offizielle Stellen mehr gute Ratschläge verbreiten sowie Menschen besser gegen Unwahrheiten „immunisieren“.
Saurugg kritisiert die mangelnde Vorbereitung auf den potenziellen Ernstfall in Europa. „Die Versorgungsketten in und mit China zerbrechen gerade. Wir werden die Auswirkungen davon auch bald bei uns zu spüren bekommen. Bei einer tatsächlichen Pandemie und Massenerkrankung wären wir derzeit nicht in der Lage, die Versorgung innerhalb Europas aufrechtzuerhalten. Offizielle Stellen sollten daher auch diese Schwachstellen ansprechen und zur Eigenvorsorge aufrufen, anstatt vorzugeben, es wäre alles in Ordnung und unter Kontrolle.“
Kommentar
Siehe auch Coronavirus: Die wirkliche Bedrohung!
Erstaunlicherweise gestand der Chef der WHO, Dr. Tedros, in der Pressekonferenz am 9.2. 2020:
„There’ve been some concerning instances of onward #2019nCoV spread from people with no travel history to 🇨🇳. The detection of a small number of cases may indicate more widespread transmission in other countries; in short, we may only be seeing the tip of the iceberg.“
https://www.thejakartapost.com/life/2020/02/10/who-warns-overseas-virus-spread-may-be-tip-of-the-iceberg.html
Also vor gerade mal 11 Tagen befürchtete man die Spitze des Eisberges zu sehen was Neuinfektionen außerhalb Chinas betrifft…
In den Tagen seither wurden immer mehr Fälle bekannt, wobei auch gesagt werden muss, dass nur jene Erkrankungen als Covid19 bezeichnet werden die auch (positiv) getestet wurden, der Rest fällt ungetestet unter den Tisch.
Gestern, 19.2., wurden in Südkorea, heute in Iran jede Menge Infektionen bekannt.
Im Internet kursieren diverse Empfehlungen wie man sich vor einer Infektion schützen könne – wobei das gute alte gründliche Händewaschen sicher eine gute Erstvorbeugung bietet – siehe oben.
Ganz wichtig: sich niemals ins Gesicht zu fassen, wenn man unter potentiell Infektiösen ist.
Das fällt aber sehr schwer: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/gesundheit-nicht-ins-gesicht-zu-fassen-kann-vor-erkaeltung-schuetzen
Leider wird die relative Gefährlichkeit einer Infektion mit dem Coronavirus von vielen unter den Tisch gekehrt in dem Zahlen über weitaus mehr Influenza-Tote Bedenken beschwichtigen sollen. Covid19 mag zwar nicht so viele Tote fordern wie eine Grippewelle, es kann dabei jedoch zu einer schweren Lungenentzündung und Sekundärinfektion kommen, und auch den Herzmuskel angreifen was je nach Konstitution zu schwerwiegenden Folgen führen kann.
Kommt bei uns im Westen auch – wie in China, der Rest des Eisberges zutage würde das Gesundheitssystem ächzen und vielleicht auch niedergehen; denn jeder schwer Erkrankte würde Intensivpflege oder zumindest Sauerstoffbeatmung benötigen. Dafür sind die Gesundheitseinrichtungen nicht ausgelegt.
Auch die Infrastruktur und Logistik der Lebensmittelketten wären beeinträchtigt, wenn „halb Europa“ mit Fieber und Schlimmerem darniederläge. Daher ist eine vernünftige Eigenvorsorge die Basis!
Noch ein Punkt spricht für eine schwerwiegende Epidemie(eig. Pandemie):
eine Wirtschaftsgroßmacht wie China würde nie die Geschäfte zum Erliegen bringen, wenn das Land nicht akut am Limit wäre – ein große Anzahl an Millionenstädten, wichtigen Wirtschaftsstandorten, unglaubliche 760 Mio. Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung wurden unter Ausgangssperre und Quarantäne gestellt.
https://moneymaven.io/mishtalk/economics/half-the-population-of-china-760-million-now-locked-down-E0JtonkZYkKDKd-xGBl4QA
Viele westliche Fluglinien haben anfänglich bis Anfang April ihre Flüge nach China eingestellt, dieser Zeitraum hat sich bei manchen nun verlängert. Auch das sind enorme wirtschaftliche Verluste die in Kauf genommen werden.
Eben noch gefunden: in USA hat das FBI große Mengen an Desinfektionsmitteln und Masken geordert, die Firmen hätten eine Woche Zeit zu liefern.
https://www.cnbc.com/2020/02/20/coronavirus-latest-updates.html – Feb 20 2020, 1pm