Im Zuge der Blackout-Vorsorge-Aktivitäten ist immer wieder festzustellen, dass viele Organisationen bereits bei den ersten Schritten scheitern würden, da man wahrscheinlich durch den zeitnahen Ausfall der Telekommunikationsversorgung nicht mehr wie gewohnt zum Hörer oder Smartphone greifen kann, um etwas abzuklären. Damit landet man sofort im Chaos. Durch eine klar definierte Lagefeststellung kann dem vorgebeugt werden. Hierzu sind nur ein paar einfache Überlegungen erforderlich, die aber auch dokumentiert und klar an alle Mitarbeiter*innen kommuniziert werden müssen.

Folgende Fragestellungen können bei der Vorbereitung helfen und richten sich vor allem an Gemeinden:

Wer konkret stellt im Fall eines Stromausfalls fest, um welche Art von Ausfall es sich handelt?

  1. Die Lagefeststellung sollte nach etwa 10 Minuten beginnen. Bis dahin können kurzfristige Unterbrechungen in der Regel behoben werden.
  2. Wie und durch wen erfolgt die Lagefeststellung außerhalb der Arbeits-/Dienstzeit?
  3. Wo kann konkret nachgefragt werden (Feuerwehrzentrale, Netzbetreiber, LWZ etc.)
  4. Generelle Erkennungszeichen eines Blackouts
    • Kein Strom
    • Kein Handynetz oder jemanden anrufen, der weiter entfernt wohnt, ob es dort auch keinen Strom gibt.
    • (Auto)Radio einschalten und auf Ö3 einstellen. Fehlen bereits Privatradiosender?
    • Wenn im Ö3-Verkehrsfunk gemeldet wird, dass in ganz Österreich aufgrund von Stromausfällen Autobahntunnel gesperrt werden müssen (binnen der ersten 1 ½ Stunden), dann ist das ein sicherer Hinweis auf ein Blackout.

Blackout erkennen

Wer muss nun wie informiert/alarmiert werden?

  1. Über welche Kommunikationswege, wenn die üblichen nicht mehr funktionieren?
  2. Welche Offline-Pläne stehen zur Verfügung (selbstständiges Einrücken/in den Dienst stellen etc.)?
  3. Wie werden in/außerhalb der Dienstzeit die Mitarbeiter*innen informiert und am laufenden gehalten?
  4. Zu welchen Dienststellen, externen Ansprechpartnern etc. muss Verbindung gehalten werden? Wie

Wer löst die Alarmierung des Krisenstabes aus?  

  1. Ab wann wird der Krisenstab einberufen?
  2. Ab wann wird eine Melde-Sammelstelle eingerichtet?
  3. Wie erfolgt die Alarmierung des Krisenstabspersonals, wenn die üblichen Alarmierungswege nicht mehr funktionieren (Offline-Pläne)?
  4. Wie wird der Schichtbetrieb organisiert?
  5. Wer stellt die aktuelle Lage bei besonders wichtigen Ressourcen und Themen fest (Personal, Treibstoff, Lebensmittel, Schulen, Bahnhof etc.)?
  6. Welche Umfeldbedingungen (Wetter, Temperatur etc.) herrschen und wie beeinflussen diese den möglichen Krisenverlauf?

Sofortmaßnahmen

  1. Welche Sofortmaßnahmen wurden in der Vorbereitung definiert?
  2. Welche Zeitpuffer stehen dafür zur Verfügung?

Notradiosender (Gemeinden)

  1. Ab wann wird der Notradiosender zur Information der Bevölkerung aktiviert?
  2. Wer autorisiert Aussendungen?

Selbsthilfe-Basen (Gemeinden)

  1. Ab wann werden die Selbsthilfe-Basen aktiviert und eingerichtet (möglichst zeitnah, da diese als Anlaufstellen für Notrufe dienen)?
  2. Wie wird ein Schichtbetrieb sichergestellt?

Leitfaden für die individuelle Vorgangsweise

L-Checkliste während eines Blackouts