Quelle: www.sn.at/Tennengauer Nachrichten (PDF)
Die Gemeinden Kuchl, Oberalm, Adnet und Golling arbeiten bereits seit einiger Zeit zusammen, was einen möglichen Blackout – auch genannt „Strom- und Infrastrukturausfall“ – betrifft.
Wie definiert man ein Blackout?
Was ist überhaupt ein Blackout und wie wird er definiert? Herbert Saurugg, Experte für die Vorbereitung auf den Ausfall lebenswichtiger Infrastrukturen, definiert einen Blackout wie folgt: „Ich verstehe unter einem Blackout einen plötzlichen, überregionalen, sprich weite Teile Europas umfassenden und länger andauernden Strom- und Infrastrukturausfall. Das bedeutet, dass der Strom nicht, wie sonst üblich, nach wenigen Minuten oder Stunden wieder aus der Steckdose kommt. In Österreich sollten wir bei einem Blackout mit einer Ausfallszeit von rund einem Tag rechnen. Bis die gesamte europäische Stromversorgung wieder funktioniert, wird zumindest eine Woche vergehen. Das hat weitreichende Konsequenzen für unser Leben. Denn im Gegensatz zu einem lokalen Ausfall würden damit auch alle anderen gewohnten Infrastrukturleistungen ausfallen wie Handy, Festnetz und Internet. Eine Hilfe von außen ist nicht möglich.“ Aufzüge bleiben stecken, Ampeln fallen aus, der Bankomat gibt kein Geld ab, Kassen funktionieren nicht, Tanken ist nicht möglich. Und so kommt das gewohnte Leben binnen kürzester Zeit völlig zum Stillstand. Je nach Region und Vorsorge sind dann auch Probleme bei der Wasser- und vor allem bei der Abwasserentsorgung zu erwarten.
Jeder einzelne sollte und kann vorsorgen
Aus einer Studie der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH weiß man, dass sich rund ein Drittel der Bevölkerung nicht in der Lage sieht, sich, ohne einkaufen zu gehen, länger als maximal vier Tage selbst versorgen zu können. Nach einer Woche betrifft das bereits zwei Drittel der Menschen. Aber die Versorgung wird erst nach dieser Zeit wieder anlaufen. Zu diesem Zeitpunkt ist man noch immer weit weg von der gewohnten Vollversorgung. Daher lautet die wichtigste Botschaft: Jeder von uns muss so weit vorsorgen, damit er zumindest zwei Wochen, ohne einkaufen gehen zu müssen, über die Runden kommt. Und das betrifft neben den Lebensmitteln und dem Wasser auch die persönliche Medikamentenversorgung. „Am besten, man bereitet sich wie auf einen Campingurlaub vor, wo es keine Versorgung gibt,“ erklärt Saurugg.
Das sind die Aufgaben der Gemeinden
Während jeder Einzelne sich um seine persönlichen Bedürfnisse kümmern sollte, so hat die Gemeinde folgende Aufgaben: die Bevölkerung zu informieren, Krisenmanagement zu betreiben, Selbsthilfe-Basen einzurichten, die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu regeln und auch eine technische (Not-)Kommunikation einzurichten. Dazu kommen die Treibstoffversorgung für die Einsatzkräfte, die Gesundheits(not)versorgung und noch besondere Themenfelder wie beispielsweise die Landwirtschaft.
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