Quelle: www.deutschlandfunk.de
Eine Autobatterie kann günstigen Strom vom eigenen Dach speichern. Mit dem lässt sich dann die Waschmaschine oder der Kühlschrank betreiben. Der Autohersteller Mitsubishi hat ein entsprechendes System vorgestellt – in Japan funktioniert es schon.
Eine Waschmaschine verbraucht im Standardprogramm etwa eine Kilowattstunde, ein Trockner anderthalb. Damit gehören sie zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt. Ein Elektroauto schafft mit dieser Strommenge gerade einmal zehn Kilometer Strecke. Die Batterie im Auto hält jedoch genug Strom bereit, um einen Haushalt zu versorgen, meint Dennis Lindroth von Mitsubishi. Und so kam man bei dem japanischen Autohersteller auf die Idee, den Strom aus dem Elektroauto für die Wohnung zu nutzen:
„Und so ein Einfamilienhaushalt mit ein bis zwei Kindern verbraucht mal am Tag so um die drei oder dreieinhalb Kilowattstunden. Das reicht aus, an einem Tag oder zwei oder drei Tage das Haus mit dem Strom aus dem Fahrzeug zu versorgen.“
Möglich macht dies ein bidirektionales Ladesystem, bei dem der Strom in beide Richtungen zwischen Haus und Auto fließen kann. In Japan wurde diese Idee nach der Atomkatastrophe von Fukushima weiter entwickelt.
„In Japan funktioniert das schon. Die haben allerdings ein anderes Spannungsnetz, es ist nicht so umfangreich und komplex wie in Deutschland. Deswegen ist es in Japan ein bisschen einfacher, das ganze Thema dort umzusetzen. Da war ja der Hauptgrund Strom-Blackout, deswegen hat man da versucht, dass die Hauseigentümer oder die öffentlichen Stromnetze losgelöst von einem nicht vorhandenen Stromnetz dennoch Strom liefern.“
Mitsubishi ist der erste Autohersteller, der nun ein solches Ladesystem für Endkunden anbieten will und zwar bis Mitte dieses Jahres. Es kann mit einer weiteren, kleinen Pufferbatterie verbunden werden, die ständig im Keller verbleibt.
Das System läuft über den Chademo-Anschluss des Autos, der als Schnellladestecker auch in Deutschland verbreitet ist.
Das eigene Haus können Elektroautofahrer aber bedenkenlos mit ihrem Auto koppeln und somit den Verbrauch ihres selbst erzeugten Solarstroms besser ausnutzen.
Kommentar
Hier könnte eine sinnvolle politische Vorgabe lauten, dass zukünftige E-Autos diese Notstromversorgungsfähigkeit aufweisen müssen. Damit könnte man automatisch die gesellschaftliche Robustheit und Resilienz erhöhen. Und im wirklichen Katastrophenfall muss man nicht waschen. Dann kommt man locker mehrere Tage über die Runden. Ein zusätzliches Argument für E-Mobilität, wenn man in der Krise nicht fahren muss.
Hört sich sehr interessant und sinnvoll an! Kann man so etwas in Deutschland installieren.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Roose
leider immer noch nicht!