Quelle: heise.de
In einem Report warnt das US-Energieministerium vor den Gefahren durch Cyber-Attacken auf Energienetze. Die Attacken würden immer häufiger und ausgefeilter.
Wie das Nachrichtenportal Bloomberg berichtet, warnt das USA-amerikanische Energie-Ministerium vor Cyberattacken, die sich gegen kritische öffentliche Infrastrukturen richten. Dazu gehören zum Beispiel Stromversorger, Gaspipelines, das Gesundheitssystem und Verkehrsbetriebe. Die Versuche würden an Anzahl, Intensität und technischem Anspruch deutlich zunehmen. Das hat die Behörde in ihrem knapp 500 Seiten starken Quadrennial Energy Review (PDF)beschrieben, kommentiert und Forderungen abgeleitet.
Sie spricht explizit davon, dass ein flächendeckender Stromausfall – ausgelöst durch einen Cyberangriff – nicht nur der Wirtschaft und dem Wohlergehen der Bevölkerung massiven Schaden zufügen könnte, sondern auch die Verteidigungsfähigkeit des Landes gefährlich schwächen würde.
Der Energiereport konstatiert, dass einerseits die Risiken stark zunehmen, anderseits die Abwehrmaßnahmen nicht hinterher kämen.
Bislang hätte es zwar noch keine größeren Angriffe auf das Stromnetz in den USA gegeben, „kleinere“, etwa mit Ransomware, gehörten jedoch zum Tagesgeschäft, würden allerdings die Energieversorgung nicht ernsthaft gefährden. Die Cyber-Attacke auf das ukrainische Energienetz im Dezember 2015, die einen flächendeckenden Stromausfall auslöste, zeige jedoch, was in dieser Hinsicht möglich sei.
Kommentar
Derartige Meldungen aus den USA gibt es schon fast regelmäßig (Angriff auf das Stromnetz in den USA, NSA-Chef warnt von chinesischen Cyber-Angriffen auf US-Stromnetze, Hacker haben Teile des US-Stromnetzes infiltriert). Daher ist es auch sehr verwunderlich, dass im Herbst durch die Obama-Administration eine Cyber-Eskalation losgetreten wurde, die leicht zu einem Schuss nach hinten werden könnte. Das nicht alles Gold ist, was glänzt, hat zumindest auch die letzte Aufregung gezeigt: Russen hacken offenbar US-Stromversorger
Fakt ist aber auch, dass wir auf einen weitreichenden Ausfall der Stromversorgung – wodurch auch immer dieser ausgelöst wird – nicht vorbereitet sind.