Quelle: www.jilnik.com

Die Aktienpreise werden von der Angst getrieben, zu kurz zu kommen – warnt der US-Ökonom Robert Shiller, Erfinder des Begriffs „Irrationaler Überschwang“.

Sein Buch „Irrationaler Überschwang“ ist 2000 zum ersten Mal erschienen – knapp vor dem Platzen der Dot.com-Blase. Shiller warnte vor genau dieser Übertreibung auf den Aktienmärkten – und sollte recht behalten. Die zweite Auflage folgte 2005 und enthielt eine Warnung vor der sich aufbauenden US-Immobilienblase. Nachdem die im Jahr 2007 dann platzte, stand es 2:0 für Shiller.

Jetzt ist er wieder da. Mit der dritten Auflage. Die gute Nachricht: Er sieht derzeit keine konkrete Blase. Die schlechte Nachricht: Shiller sieht keine Blase, weil ihm inzwischen alle Märkte überbewertet scheinen. Und wenn alles in einer Blase ist, kann man nicht beurteilen, wo sie zuerst platzt.

„Diesmal sehen Aktien, Anleihen und Immobilien überbewertet aus“, sagte Shiller

„Man könnte meinen, die Menschen hätten ihre Lektion gelernt und würden sich nicht mehr auf expandierende Märkte stürzen, wie es so viele vor der Krise taten und dadurch die einsetzenden Blasen verschlimmerten. Doch die Indizien für Blasen häufen sich seit der Krise.“

Kommentar

Man muss heute wohl kein Nobelpreisträger mehr sein, um die Irrationalität des Finanzsektors zu erkennen, der sich weit von den Bedürfnissen der Realwirtschaft und Gesellschaft entfernt hat. Wobei da viele Faktoren eine Rolle spielen, etwa die Zinspolitik und die aktuellen Geldmengen, die in den Markt gepumpt werden, aber nicht bei den Menschen ankommen.

Leider gibt es auch einen fatalen Zusammenhang zwischen Finanzsystem und Stromversorgungssystem. Sollte es zum europäischen Blackout kommen, wird wohl auch das Finanzsystem umfallen, da man damit nicht gerechnet hat und wahrscheinlich die Schäden unsere Vorstellungskraft übersteigen. Sollte das Finanzsystem vorher kollabieren, bricht die Wirtschaft und somit die Stromnachfrage ein – die Instabilitäten steigen weiter an …