Letzte Aktualisierung am 23. Oktober 2015.

Quelle: www.pragerzeitung.cz

Die tschechische Regierung hat Angst vor einem Blackout. Allerdings nicht vor einem diplomatischen oder rhetorischen, sondern vor einem technischen.

„Wenn an der deutschen Küste der Nordseewind bläst, droht uns der Blackout“, sagte Mládek. Dann nämlich fließt viel mehr Strom aus deutschen Windkraftwerken in Richtung Süden und somit auch durch Tschechien. Die deutschen Hochspannungsleitungen durch Brandenburg und Thüringen nach Bayern und Baden-Württemberg sind veraltet, der Bau neuer Trassen geht nur schleppend voran. Deshalb muss deutscher Strom über die Nachbarstaaten geleitet werden, wo hiesige Konsumenten dann zwar von billigem Strom profitieren, tschechische Anbieter aber Gewinneinbußen hinnehmen müssen und eine Überlastung des Netzes bis hin zum Kollaps befürchten.

Kommentar

Die Befürchtungen aus Tschechien werden immer wieder geäußert und sind aufgrund der physikalischen Limits durchaus berechtigt. Sollte es jedoch zum Blackout kommen, dann wird nicht nur Tschechien betroffen sein. Leider nimmt die Politik und der Markt keine Rücksicht auf physikalische Gesetze, wie immer wieder festzustellen ist.