Letzte Aktualisierung am 12. November 2014.
Der online Blackout(kosten)-Simulator: http://blackout-simulator.com
Energieversorgungssicherheit ist in aller Munde. Das Energieinstitut an der JKU untersucht in mehrerern nationalen sowie europäischen Forschungsprojekten, wie die Versorgung mit elektrischer Energie sichergestellt werden kann.
Einen besonderen Meilenstein der Versorgungssicherheitsforschung am Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz stellt das EU-FP7 Forschungsprojekt SESAME dar. Dieses untersucht die Stromabhängigkeit von Unternehmen und Haushalten in 27 EU Mitgliedsstaaten (Stand 2012). Neun Projektpartner aus acht europäischen Ländern sind Teil dieser Zusammenarbeit. Darunter befinden sich Versorgungsunternehmen (Transelectrica), Regulierungsbehörden (E-Control), Technische Universitäten (Politecnico di Torino), Politik (Bundeskanzleramt Österreich), Beratungsunternehmen (Deloitte) und weitere namhafte Partner. Die von den Autoren geleitete sozio-ökonomische Analyse der Versorgungssicherheit beinhaltete die Entwicklung ökonometrischer Ausfalls- und Kostenschätzungsmodelle sowie die Entwicklung eines choice experiments für Haushaltskunden. In Letzterem wurde die Bereitschaft der Europäer einen finanziellen Beitrag zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit zu leisten mittels Zahlungsbereitschaftsanalyse von 8.300 Haushalten in der gesamten EU analysiert. Die Zusammenführung dieser Datenbanken ermöglicht erstmals eine ad-hoc Analyse der ökonomischen Auswirkungen von Stromausfällen, welche unter www.blackout-simulator.com verfügbar ist. Die bereitgestellte, äußerst profunde, Datengrundlage ist vor allem in den Diskussionen über die notwendigen Investitionen für die Erhaltung und Verbesserung der Stromübertragungs- und Verteilungsinfrastruktur wichtig. Energiepolitische Entscheidung im Bereich der Stromversorgungssicherheit lassen sich erstmals objektiv auf ihre makroökonomische Relevanz im Sinne volkswirtschaftlicher Opportunitätskosten untersuchen. Darüber hinaus sind fundierte Kenntnisse der auftretenden Schäden von betroffenen Unternehmen im Falle von Stromausfällen und die Auseinandersetzung mit dem Verbraucherverhalten der privaten Haushalte im Hinblick auf die Herausforderungen für zukünftige Stromsysteme von größter Bedeutung.
Dieses frei verfügbare Tool ermöglicht es interessierten Anwendern die gesamtwirtschaftlichen Schäden von Stromausfällen in Europa zu bewerten.
Mit blackout-simulator.com können Stromausfälle für den Zeitraum von 2000 bis 2020 mit intuitiven und präzisen Methoden quantifiziert und interpretiert werden. Die ausführlichen Berechnungen zeigen, dass die Unternehmen sowie Haushalte erheblichen Schäden im Falle von Stromausfällen erleiden.
Kommentar
Ein österreichweites Blackout am 07.07.14, ab 9 Uhr und für 24 Stunden, würde gem. diesem Tool einen Schaden von mindestens 1,1 Milliarden Euro verursachen.
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