Vorweg eine positive Meldung. Im Juni und im Juli waren deutlich weniger Netzeingriffe (Redispatch) erforderlich, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Grund dürfte die nicht so optimale Wetterlage gewesen sein.
Redispatching-Maßnahmen sind grundsätzlich ein Instrument der Netzsteuerung und daher per se nicht negativ. Man könnte aber auch folgende Analogie heranziehen. Bis vor wenigen Jahren waren wir auf einer leeren geraden und breiten Autobahn, entspannt mit Tempomat, unterwegs. Vor wenigen Jahren sind wir abgefahren und nun fahren wir auf eine Bergstraße zu, die steiler, kurviger und enger wird. Gleichzeitig steigt der Verkehr bzw. ist er sehr wechselhaft. Das fordert natürlich unser Fahrkönnen heraus. Grundsätzlich kein Problem, aber wenn etwas unerwartetes eintritt, kann es eng werden – das war auf der Autobahn so und gilt jetzt noch viel mehr. Es muss nichts passieren, und wird in den meisten Fällen auch nicht, aber die Herausforderungen werden sportlicher (siehe auch in der Studie des Umweltbundesamtes).
Hintergrundinformationen
- Risikoeinschätzungen zu möglichen großflächigen und länger andauernden Stromausfällen Auswertung von Studien und Behördeninformationen
- Wer ist schuld? – Teil 4 – Politik und Markt
- Studie: Kapazitäten der Bevölkerung zur Bewältigung eines lang anhaltenden flächendeckenden Stromausfalles ( ‚Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Bewältigungskapazitäten in der Bevölkerung grundsätzlich vorhanden sind, diese jedoch deutlich höher ausfallen, wenn der Haushalt bereits mit dem Thema des lang anhaltenden Stromausfalles konfrontiert worden ist. Eine Bevorratungsdauer von einer Woche erscheint bei der Bevorratung von Lebensmitteln, Trinkwasser und Brauchwasser am ehesten umsetzbar. Das Risikobewusstsein der Bevölkerung muss im Hinblick auf lang anhaltende Stromausfälle gesteigert werden.‘)
- Blackout-Simulator – Sozio-ökonomische Aspekte der Versorgungssicherheit
- Studie: Stromausfall – Grundlagen und Methoden zur Reduzierung des Ausfallrisikos der Stromversorgung
Aktuelle Meldungen
- Die schwere Aufgabe, den Strom im Gleichgewicht zu halten
- Industrielle Kontrollsysteme im Energieversorgungsbereich im Fokus eines Trojaners
- Ein heftiger Sonnensturm hat die Erde im Juli 2012 knapp verfehlt
- Qualität der Stromversorgung in Deutschland – besonders interessant für Strom-Großabnehmer
- Stromausfall – Bevölkerung wäre auf sich selbst gestellt (‚ Sollte der Strom für längere Zeit ausfallen, wäre die Bevölkerung in erster Linie auf sich selbst gestellt. Fazit einer Veranstaltung, an der 160 Bürgermeister und Gemeindevertreter sowie Vertreter von Hilfsorganisationen aus ganz Südbaden teilgenommen haben.‚)
- Lüftung fiel aus: 1800 Schweine tot
- Cyberkrieg in Europa – Energiewirtschaft im Visier
Situation im europäischen Stromversorgungssystem
Die angeführten Beispiele stammen rein aus öffentlich verfügbaren Quellen. Sie zeigen die aktuellen Herausforderungen auf und sollten uns an dieTruthahn-Illusion erinnern.
- Seit dem letzten Newsletter konnten keine nennenswerte Beobachtungen gemacht werden.