Beitrag von Franz Hein zum Internationalen ETG-Kongress 2011, 08-09.11.2011 in Würzburg
Der anstehende Umbruch im Energiemarkt ist nicht nur der vollständige Wechsel auf erneuerbare Energien. Er ändert den Umgang mit Energie. Wir verhielten uns bisher wie in einem „Energie-Schlaraffenland“. Ohne Rücksicht auf die Nachwelt wurden die Vorräte an fossilen Energien abgebaut. Künftig kann nur noch die Energie genutzt werden, welche momentan von der Sonne direkt bzw. indirekt (z.B. als Windenergie) einströmt oder von uns geeignet eingespeichert wurde. Wir müssen eine neue Kulturstufe erreichen und lernen, das stark wechselnde (volatile) Energieangebot zu beherrschen. Das ist wie damals, als aus Jägern und Sammlern Ackerbauer und Viehzüchter wurden und der Mensch lernen musste, mittels Infrastrukturen mit dem volatilen Wasserangebot umzugehen und Ernten zu speichern.
Umbruch oder nur Energiewende
Energiewende klingt harmlos. Es lässt sich der Bevölkerung besser „verkaufen“. Umbruch klingt nach Gewalt, nach großem Störpotential. Doch das, was zu bewältigen ist, hat eine derartige Mächtigkeit, dass ein Aufrütteln erforderlich ist. Nur eine umfassende Information der Bevölkerung kann die Einsicht fördern, dass bald das so bequeme „Energie-Schlaraffenland“, dieses immer mit genügend Strom, Gas, Benzin, etc., versorgt zu sein, tatsächlich verlassen werden muss. Die Bevölkerung kann auf dem nun einzuschlagenden Weg nur dann „mitgenommen“ werden, wenn völlige Transparenz der zu treffenden Maßnahmen hergestellt wird. Ohne das, ist eine Bereitschaft zu notwendigen Änderungen nicht zu erreichen.
Trackbacks/Pingbacks