Letzte Aktualisierung am 23. Oktober 2015.

Quelle: FAZ

Das ostdeutsche Hochspannungsnetz ist im Dauerstress wegen der Windenergie. Es droht der große Blackout, wenn der durch Windräder produzierte Strom nicht genauso schnell verbraucht wird, wie er entsteht.

Bald ist Ostern. Das ist einer dieser verdammten Feiertage, vor denen Wolfgang Neldner Angst hat. Denn wenn es Ostersonntag windig und warm wird, droht der Zusammenbruch der Stromversorgung in Ostdeutschland.

Die Gefahr eines Blackouts steigt von Woche zu Woche, denn das ostdeutsche Stromnetz steckt im Dauerstress.

Jeden zweiten Tag ist Alarm bei 50Hertz: Dann ist die Netzstabilität gefährdet.

Der Hauptgrund ist die Windkraft. Windenergie hat den Nachteil, dass sie mal kommt und mal nicht.

Gefährlich wird es, wenn der Wind plötzlich heftig weht. Dann müssen zwölf Gigawatt Ökostrom schnell weg. Rund vier Gigawatt davon verbrauchen die Ostdeutschen selbst, höchstens fünf Gigawatt passen durch die drei Leitungen, die das ostdeutsche Höchstspannungsnetz mit dem westdeutschen System verbinden. Die restlichen drei Gigawatt aber bringen das Netz in höchste Gefahr.

Demnächst wird ein großer Offshore-Windpark in der Ostsee an das fragile Leitungsnetz angeschlossen.

Ab einer Windgeschwindigkeit von 30 Metern je Sekunde stellen sich die Windräder ab, damit sie nicht umfallen. Es kann sein, dass den Kraftwerkern binnen einer Stunde plötzlich die Leistung von zwei Kernkraftwerken fehlt. Dann müssen sofort konventionelle Kraftwerke einspringen, sonst knallt es.

Kommentar

Zu den Negativpreisen und erforderlichen Netzeingriffen (Redispatching) gibt es ja eigene Postings. Es sei hier nur nochmals festgehalten, dass es egal ist, wo in Europa der Dominostein umfällt, er wird wahrscheinlich auch in Österreich die Lichter ausgehen lassen. Nicht vorbereitet sein, ist daher keine Option.