Quelle: www.saarbruecker-zeitung.de

Wenn der Strom längere Zeit ausfällt, dann hat das weitreichende Folgen. Damit der Katastrophenschutz hier effizient helfen kann, braucht er bestimmte Hilfsmittel. Da der Kreis diese nicht vorhalten kann, kooperiert er nun mit Firmen.

Um solche Krisenfälle beziehungsweise darum, wie und wer dann mit welchen Mitteln reagiert, ging es am Freitag in der Homburger Kreisverwaltung am Forum. Die hatte zu einer besonderen Vertragsunterzeichnung geladen. Vertreter von Unternehmen setzten ihre Unterschrift unter eine Kooperationsvereinbarung, in der sie sich bereit erklären, im Fall einer Krise – zu denen zählen unter anderem auch Großschadenslagen oder Naturkatastrophen – dem Katastrophenschutz bestimmte Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Dieser ist nämlich zuständig im Fall der Fälle.

Und es sind bestimmte Mittel nötig, die der Kreis aber nicht alle vorhalten kann. So kam man auf die Idee, auf Ressourcen von Firmen zurückzugreifen. Das reicht von der Lieferung von Stromaggregaten sowie deren Erstbefüllung mit Treibstoff bis zu Wasser in Flaschen und loses Trinkwasser, dazu Anhänger zum Transport – in Gebiete, die sonst in einem Krisenfall nicht zu versorgen wären. Es geht von Toilettenwagen bis zu Mobilkränen und einer Notstrom-Einspeisemöglichkeit auf einem Betriebsgelände. „Mir ist es lieber, ich habe etwas, das ich nicht brauche, als dass ich etwas brauche, das ich nicht habe“, machte Landrat Gallo deutlich.

Im Mai 2013 sei eine Arbeitsgruppe Stromausfall gegründet worden. In einem ersten Schritt sei in einer Sachstandabfrage der Ist-Zustand ermittelt worden, das sei „sehr ernüchternd“ gewesen. Es wurde zudem mithilfe eines Trinkwasser-Katasters ermittelt, wie lange die Trinkwasserversorgung im Fall eines Stromausfalls überhaupt noch möglich ist. Die Wasserversorger hätten aufgrund dessen bereits reagiert und Notstrom-Aggregate installiert. Ein kritischer Punkt: Für diese brauche man ausreichend Treibstoff. Im gesamten Saarpfalz-Kreis gebe es bislang eine Tankstelle, die dann mit Notstrom betrieben wird.

Zudem wurde ein Alarmplan erstellt, in dem festgelegt wird, wer, wie, mit wem im Krisenfall in Kontakt tritt.

Die Feuerwehrgerätehäuser sind im Krisenfall Anlaufstellen für die Bevölkerung, an denen sie Notrufe absetzen können, wo sie aber auch Informationen erhalten, wenn andere Wege nicht mehr funktionieren [siehe auch Leitfaden „Selbsthilfe-Basis“].

Zudem bereitet man Veranstaltungen vor, mit denen die Menschen im Kreis darüber informiert werden, was „von unserer Seite organisiert ist“ und was jeder zu Hause bevorraten sollte, sagte Landrat Gallo.

Kommentar

Eine sehr vorbildliche und sinnvolle Vorgangsweise! Es muss nicht jeder alles vorhalten. Aber man muss wissen, wo die Engpässe sind und mit welchen einfachen Mitteln man die Situation entschärfen kann. Eine regionale Zusammenarbeit ist zudem im Sinne aller Beteiligten.