Quelle: www.heute.de
Banken, Krankenhäuser, Atomkraftwerke – Cyberattacken gegen die staatliche Infrastruktur sind eine Gefahr für das öffentliche Leben. Sie nehmen weltweit zu, während es an Sicherheitsexperten weiter mangelt. Wie gut sind wir also gegen Hack-Attacks wirklich geschützt?
Smart Grids sind verwundbar
Durch den Ausstieg aus der Atomenergie steht der deutsche Energie-Sektor vor seinem bis dato größten Umbau. Statt weniger großer Kraftwerke müssen nun eine Vielzahl von Energielieferanten (Windräder, Photovoltaik-Anlagen, Block-Heiz-Kraftwerke und Gaskraftwerke) ins Stromnetz gebracht werden. Selbstverständlich zählen auch Häuslebauer dazu, die ihren überschüssigen Photovoltaik-Strom ins Netz speisen.Moderne Energienetze, auch Smart Grids genannt, bestehen aus Stromerzeugern, PCs, Servern, Kommunikationstechnik und Netzwerken. Hier hängen professionell gesicherte Industrieanlagen mit kleinen Solaranlagen zusammen – und je mehr Technologie in einem Netzwerk zusammenspielt, desto einfach wird es für die Hacker. Ganz zu schweigen davon, dass die meisten Peripheriegeräte nicht für die hohen Sicherungsanforderungen gebaut wurden und hackbar sind.
Mehr Sicherheit für Energieversorgung
Seit 1991 kümmert sich in Deutschland das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) um die Anforderungen unserer Cybersicherheit. Ende Juni wurde ein Gesetz verabschiedet, das Betreiber von Energieversorgungsnetzen auf ein höheres Sicherheitslevel bringen soll.Damit wären alle, die an dem Kreislauf beteiligt sind, in die Pflicht genommen, ihre Anlagen auch gegen Hackerangriffe sicher zu machen. Doch kleinere Energieversorger wie Stadtwerke kämpfen mit personellen und finanziellen Engpässen – es ist fraglich, ob sie die Anforderungen des BSI auch fristgerecht umsetzen können.
Es fehlt an Sicherheitsexperten
Eines der größten Probleme, sich Hacks zu erwehren, ist der Mangel an geeigneten Sicherheitsspezialisten. Derzeit fehlen rund 160.000 Fachkräfte in der IT-Security-Branche; bis 2022 werden nach Schätzungen mehr als 350.000 Sicherheitsexperten gebraucht. Derzeit helfen sich die Behörden damit, dass sie Wissen von außen einkaufen – doch das kommt teuer, denn die Honorare sind in der Regel recht hoch.
Trackbacks/Pingbacks