Quelle: derstandard.at
Aufgaben im Cyberbereich sind nicht trennscharf verteilt, Experten attestieren „paranoide Grundhaltung“ und Konkurrenzdenken – derstandard.at/2000053486772/Die-gefaehrliche-Cyber-Rivalitaet-zwischen-Heer-und-Polizei
Der Cybersecurity-Experte Herbert Saurugg, der 15 Jahre lang im Bundesheer tätig war, spricht von „zu wenigen Ressourcen, die kontraproduktiv verwendet werden.“
Das Heeresnachrichtenamt soll etwa Cyberbedrohungen aus dem Ausland analysieren. Ein in den USA lebender Türke, der österreichische Institutionen virtuell angreift, könnte durchaus in diese Definition fallen. Gleichzeitig ist in der Cyber-Sicherheitsstrategie klar geregelt, dass das Cyber Security Center des Innenministeriums die Führungsrolle übernimmt, wenn Cyberattacken gegen heimische Stellen durchgeführt werden. Eine „rote Linie“, wann auf ein Ereignis eine militärische statt eine polizeiliche Antwort erfordere, sei laut Saurugg „schwierig zu definieren.“
Für Saurugg ist klar, dass die Dienste „gemeinsame Sache“ machen müssen. Das sei eine Sache der „Unternehmenskultur“. Geheimdienst-Experte Beer denkt jedoch nicht, dass die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Dienste unter diesen Bedingungen verbessert werden kann. „Wir wurschteln nachrichtendienstlich weiter, von Panne zu Panne, und tun so als ob nichts wäre. Erst wenn der große Pumperer kommt wird man in Sachen Koordination und Kooperation aufwachen müssen – das könnte aber schon morgen sein“, warnt Beer.
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