Quelle: www.stuttgarter-nachrichten.de
Hacker nehmen offenbar immer häufiger auch die öffentliche Versorgung ins Visier. IT-Experten kritisieren veraltete Software und schlechten Schutz. Die Versorger dementieren.
Sicherheitsexperten warnen vor fatalen Folgen von Hackerangriffen auf die kritische Infrastruktur im Land. „Es könnte jederzeit zu einem GAU kommen. Es steht für mich außer Frage, dass Hacker in Süddeutschland ein Stromnetz lahmlegen werden. Die Frage ist nur, wann“, sagte Sebastian Schreiber vom Tübinger Sicherheitsspezialisten SySS unserer Zeitung.
Schreiber testet unter anderem die Sicherheit von Energie- und Wasserversorgern, Banken, Krankenhäusern und Fluggesellschaften im Südwesten. „Wir treffen regelmäßig auf Infrastrukturen, die nicht ausreichend geschützt sind“, kritisiert er. So sei Software oft veraltet, falsch konfiguriert oder schlecht gewartet.
„Hacker könnten deutschlandweit Energie- und Wasserversorgung und den Transport destabilisieren“, sagt auch Thorsten Urbanski vom größten deutschen Sicherheitsspezialisten G-Data.
Der US-Sicherheitsspezialist Symantec kritisiert unzureichende Sicherheitsstandards selbst großer Unternehmen: „Oft werden vorhandene Systeme aus der Produktion ans Internet angeschlossen, ohne dass sie für einen Online-Zugang gebaut waren.“
Kommentar
Immer wieder dieselben Erkenntnisse und Erfahrungen. Aber so lange nicht wirklich etwas gröberes in die Hose geht, wird das nicht ernst genommen. Zum anderen wird immer behauptet, man habe alles im Griff und vorbereitet – was aber laufend widerlegt wird, wie etwa hier: 75 Prozent der Unternehmen ohne Notfallplan für Hackerangriffe
Zum anderen reicht es nicht, nur abzuwehren. Wir brauchen auch Rückfallpläne und -ebenen – die wir derzeit in der Gesellschaft kaum haben. Und das ist das fatale, nicht, dass etwas passieren kann!
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