Quelle: kurier.at

schildert Blackout-Experte des Vereins „Cyber Security Austria“, Herbert Saurugg. Problematisch sei auch, dass es nach einem längeren Stromausfall Tage dauern würde, bis die Systeme wieder hochgefahren sind. Dazu kommt der Faktor Mensch: „Wenn wir seit Tagen nicht kommuniziert haben, wollen wir Freunde und Verwandte erreichen, das überlastet die Netze“, sagt Saurugg.

TIPP: Besorgen Sie sich ein Radio mit Batterien. So können Sie wichtige Informationen von Behörden erhalten und können passiv an der Kommunikation teilhaben.

Transport

Bei einem flächendeckenden Blackout würde auch das Ampelsystem ausfallen. Dementsprechend wäre mit Verkehrschaos zu rechnen – zumindest so lange die Autos noch fahren. Denn Tankstellen sind in Österreich in der Regel nicht mit Notstromaggregaten ausgestattet. Für Blaulichtdienste sind allerdings Brennstoffmengen vorrätig. Seitens der OMV heißt es, dass die Raffinerie Schwechat unabhängig vom öffentlichen Stromnetz ist. Der Betrieb von Notstromaggregaten bliebe so erhalten.

Auch im Öffi-Verkehr käme es zu massiven Einschränkungen. Für U-Bahnen und Straßenbahnen wäre der Fahrstrom weg. Die U-BahnGarnituren könnten aber zumindest in die nächste Station rollen. Busse könnten für eine gewisse Zeit den Notbetrieb aufrechterhalten. Ähnlich wäre es bei den ÖBB, wo man versuchen würde, so viele Züge wie möglich in die nächsten Bahnhöfe zu bringen.

Wasser

Wasser wird mit elektrisch betriebenen Pumpen in die Haushalte geleitet und zuvor in Anlagen von Keimen gereinigt. Der Unternehmen Druck auf den Leitungen hält nur für kurze Zeit, weshalb die Versorgung bald zusammenbrechen würde. Hat man Zugriff auf Grundwasservorkommen, muss das Wasser immer abgekocht werden. TIPP: Lagern Sie pro Erwachsenem immer zwei bis drei Liter Wasser im Haus. Haben Sie einen Grundwasserbrunnen, installieren Sie eine Handpumpe.

Gesundheit

Bei kürzeren Stromausfällen können Krankenhäuser mit Notstrom betrieben werden. „Diese Szenarien üben wir regelmäßig“, betont ein Sprecher des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV). Wie lange der gewöhnliche Betrieb aufrecht gehalten werden kann, könne man nicht genau sagen. Die Kapazitäten würden sich an Einschätzungen orientieren, „innerhalb welcher Zeiträume üblicherweise Versorgungsausfälle wieder behoben werden können“, heißt es vom KAV. Es gibt gesetzlich geregelte Krisenmanagement-Prozesse, die vorschreiben, welche Bereiche eines Spitals am längsten betrieben werden müssen. Zudem könnte es zu Engpässen bei Medikamenten kommen.

Tipp: Haben Sie Medikamente und Verbandsmaterial lagernd. Frischen Sie Ihre Erste Hilfe-Kenntnisse auf.

Lebensmittel

Fällt der Strom aus, funktionieren auch Kühlschrank und Herd nicht mehr. Lebensmittel verderben schnell und die Anschaffung neuer ist nicht gesichert. Laut dem Sprecher von REWE, Paul Poettschacher, wird im Ernstfall ein Krisenstab einberufen, der mit Ministerien kommuniziert: „Unsere Lager und die IT sind teilweise mit Stromaggregaten ausgestattet, die Filialen jedoch nicht. Ob und wann sie geschlossen werden, wird vom Krisenstab entschieden“, sagt Poettschacher. Die Kühlkette ist bei einem längeren Stromausfall nicht gewährleistet.

Sollten die Lebensmittel knapp werden, kann die Regierung entscheiden, wann Geschäfte geöffnet werden müssen. Diese würden dann von Militär oder Polizei bewacht werden, um Plünderungen und Hamsterkäufe zu verhindern.

TIPP: Lagern Sie Konserven und lang haltbare Lebensmittel wie Reis oder Nudeln. Wasser kann man im Notfall an einer Feuerstelle zum Kochen bringen.

Banken

Um Einkaufen zu können, ist Bargeld notwendig, denn Bankgeschäfte sind ab dem Zeitpunkt des Stromausfalls nicht mehr beziehungsweise schwer möglich. Sollte der Stromausfall mehrere Tage dauern, kann der Einsatzstab entscheiden, dass Geldinstitute kleinere Geldbeträge – sofern vorhanden – ausbezahlen müssen.

TIPP: Achten Sie darauf, immer einen Bargeldbetrag zu Hause zu haben, der für einen Wocheneinkauf des Notwendigsten reichen würde.