Letzte Aktualisierung am 09. November 2019.
Quelle: www.ardmediathek.de, programm.ard.de
Der Strom ist weg – flächendeckend und nicht nur für Minuten oder wenige Stunden, sondern für Tage! Kein Licht, kein Internet, keine Heizung – und irgendwann auch kein Trinkwasser mehr. Die Kommunikation wird schwierig bis unmöglich. Wie gut sind wir gerüstet für den Notfall? Wie lange reichen die Notstrom-Kapazitäten aus bei den Einsatzkräften wie Feuerwehr oder den Helfern in Krankenhäusern? Solche Szenarien werden beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, kurz BBK, beinahe täglich durchgespielt.
Doch es gibt Engpässe, weiß BBK-Mitarbeiterin Kathrin Stolzenburg. Sabine Schweiger, Bürgermeisterin von Aglasterhausen im Neckar-Odenwald-Kreis, will daher nicht erst handeln, wenn die Katastrophe da ist – und hat einen Notstrom-Pilotprojekt gestartet.
Zu Gast im Studio: Sabine Schweiger, Kathrin Stolzenburg, Sebastian Schnurre (Schalte)
Update 07.11.19: Die Illusion vom Notstrom
Quelle: www.ardmediathek.de
Bei einem großflächigen Blackout droht Deutschland ein böses Erwachen, denn die verfügbaren Notstrom-Kapazitäten sind nicht annähernd ausreichend. odysso zeigt, was dagegen getan werden müsste.
Eine interessante Sendung. Ich habe mir den Beitrag nicht zu Ende angesehen, da ich auch jetzt schon mehrere Bemerkungen habe. Krankenhäuser: Der Betrieb bei Stromausfall ist nicht nur eine technische Frage. Es arbeiten dort viele Ärzte und noch mehr, vor allem weibliche, Pflegekräfte im 3-Schicht-System. Bei einem längeren Stromausfall wird die Ablösung nicht kommen. Die öffentlichen Verkehrsmittel werden mehrheitlich nicht funktionieren. Ob sich eine Krankenpflegerin allein mit dem Auto auf eine Fahrt ins Ungewisse begibt, ist mehr als fraglich. Denn zu Hause funktioniert auch nichts mehr, z.B. auch nicht die Wasserversorgung. Der Mann ist wahrscheinlich von seiner Arbeit auch noch nicht nach Hause gekommen. Mit dem Mobiltelefon ist er nicht zu erreichen. Soll sie ihre Kinder in der Situation alleine zurücklassen? Wann würde sie wieder zu Hause sein können? (Meine Nachbarin ist Krankenpflegerin im 3-Schicht-Dienst und fährt jeden Tag 40 km (eine Fahrt) bei jedem Wetter zur Arbeit.)
Auch ob die Feuerwehrleute alle bereitstehen können ist fraglich.
Am besten ist der Stromausfall in kleinen Gemeinden zu bewältigen, wo sich die Leute untereinander kennen und sich deshalb untereinander helfen. Dort kann auch die Selbstverwaltung funktionieren. Je anonymer die Personen werden und die Situation wird, umso weniger funktioniert auch die Verwaltung. Dann gilt: Jeder hilft sich selbst und rette sich wer kann.
An die Landwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft und den Handel möchte ich gar nicht erst denken, ich bin diesbezüglich vom Fach.
Angesichts der möglichen und auch sehr wahrscheinlichen menschlichen Tragödien und enormen wirtschaftlichen Schäden ist es viel billiger und vor allem menschlicher, einen großflächigen und langandauernden Stromausfall nicht erst entstehen zu lassen. Die technischen und organisatorischen Möglichkeiten dazu gäbe es. Dem steht aber die CO2-Ideologie im Wege.
Sehr geehrter Herr Blücher,
Danke für Ihre Nachricht und Ihre Gedanken zur Sendung!
Ich bin da vollkommen bei Ihnen und kann Ihre Wahrnehmung nur bestätigen. Leider erlebe ich das laufend, dass genau die wichtigste Ressource – da eigene Personal bzw. dessen Vorsorgegrad – völlig unterschätzt wird. Da helfen dann auch die besten Pläne und Vorkehrungen nicht weiter. Daher versuche ich das auch wo immer möglich zu adressieren.
Wir können uns ein Blackout definitiv nicht mit unserer sonst üblichen „Try & Error“ Methode erlauben. Wir werden es aber trotzdem tun, weil nur wenige Menschen die tatsächlichen Zusammenhänge verstehen bzw. die Tragweite einschätzen können. Die meisten fühlen sich einfach nur ohnmächtig …
Und es fehlt nicht am Wissen oder an der Technik, sondern am Willen, es zu tun. Daran hindert uns aber auch die derzeitige Markt- und Wachstumslogik.
Beste Grüße
Herbert Saurugg