Letzte Aktualisierung am 23. Oktober 2015.

Einladung zum Workshop „Blackout: eine kommunale Herausforderung“

am 02. September 2015, von 10-17 Uhr, in das Schloss Laudon, Verwaltungsakademie des Bundes.

Sehr geehrte Frau Bürgermeister,
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

wir dürfen Sie recht herzlich zum Workshop „Blackout: eine kommunale Herausforderung für Städte und Gemeinden“ am 02. September 2015, von 10-17 Uhr, in das Schloss Laudon, Verwaltungsakademie des Bundes, Mauerbachstraße, 1140 Wien-Penzing, einladen. Das Bundeskanzleramt unterstützt diese Initiative und stellt uns den Tagungsort Schloss Laudon zur Verfügung.

Unsere moderne Lebensweise ist sehr stark von einer funktionierenden Stromversorgung abhängig. Meist ist uns das nicht bewusst, da diese sehr verlässlich funktioniert. Fällt einmal der Strom aus, dann meist nur sehr kurz und räumlich begrenzt. Was aber, wenn dieser Stromausfall weite Teile Europas betrifft und viele Stunden oder sogar Tage andauert? Unmöglich? Warum? Weil es noch nie passiert ist?

Leider häufen sich die Anzeichen dafür, dass es in absehbarer Zukunft zu einem solchen Ereignis kommen könnte. Die Ursachen dafür sind vielfältig, sowie auch die möglichen Auslöseereignisse.

Entscheidend ist daher die Frage: Wären wir auf einen mehrstündigen oder sogar mehrtägigen Strom- und Infrastrukturausfall vorbereitet? Wenn kein Licht mehr geht, die Telekommunikation (Festnetz, Handy, Internet) zeitnah ausfällt, die Abwasserentsorgung nicht mehr funktioniert und möglicherweise sogar die Wasserversorgung zum Erliegen kommt, der Verkehr zusammenbricht und die Tankstellen keinen Treibstoff mehr liefern, Notstromaggregate ausfallen und Krankenhäuser nur mehr eingeschränkt betrieben werden können, dann ist das für uns weitgehend unvorstellbar jedoch nicht unmöglich. Das schlimmste wäre aber, wenn uns ein solches Ereignis völlig unvorbereitet überraschen würde.

Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen, des Umfanges der Betroffenheit und des Ausfalls der Telekommunikation werden der sehr bewährte österreichische Katastrophenschutz und die Einsatzorganisationen nur eingeschränkt handlungsfähig sein. Das wird dazu führen, dass die wesentlichsten Hilfeleistungen durch Selbsthilfe der Bürger und durch die Kommunen zu erbringen sein werden.

Die Bürgermeister werden dabei als behördliche Einsatzleiter eine hohe Verantwortung tragen und die lokale Hilfe organisieren müssen. Der Workshop soll alle Möglichkeiten des Risikomanagements und der Prävention auf lokaler Ebene aufzeigen, aber auch notwendige Aktivitäten bei Eintritt eines Blackouts wie die Information der Bevölkerung als auch das Krisenmanagement der Gemeinde darstellen.

Herbert Saurugg, MSc
Projektkoordinator

 

Programm für den 2. September 2015 (Änderungen vorbehalten)

09:00 – 10:00 Uhr Eintreffen Schloss Laudon
10:00 – 10:15 Uhr Begrüßung und Tagesablauf
10:15 – 10:30 Uhr Schutz Kritischer Infrastrukturen, Alexander Pschikal, Bundeskanzleramt
10:30 – 10.45 Uhr Blackout kurz zusammengefasst, Herbert Saurugg, Projektkoordinator
10.45 – 11.00 Uhr Blackout aus der Sicht von NÖ, Stefan Kreuzer, Amt der NÖ Landesregierung, Landeswarnzentrale Niederösterreich
11.00 – 11.15 Uhr Erfahrungen aus der Auseinandersetzung mit dem Thema Blackout der Bezirkshauptmannschaft Tulln , Andreas Riemer, Bezirkshauptmann von Tulln
11.15 – 11.35 Uhr Pause
11.35 – 11.50 Uhr Erfahrungen aus der Auseinandersetzung mit dem Thema Blackout der Stadt Amstetten, Beatrix Lehner, Stadtamtsdirektorin von Amstetten
11.50 – 12.05 Uhr Erfahrungen aus der Auseinandersetzung mit dem Thema Blackout der Gemeinde Kaltenleutgeben, Hans Wallner, Zivilschutzbeauftragter und Kurt Raitmar, Kommandant Freiwillige Feuerwehr Kaltenleutgeben
12:05 – 13.00 Uhr World Café „Welche Herausforderungen müssen bei einem Blackout auf Bezirksebene/in einem urbanen Raum/in einer Gemeinde erwartet werden?“
Wie können die kommunalen Ressourcen zur Aufrechterhaltung eines „gesellschaftlichen Notbetriebs“ eingesetzt und die Notversorgung der Bevölkerung aufrecht erhalten werden?
Welche Leistungen können/müssen auf der Bezirksebene aufrecht erhalten werden und wie können die Gemeinden bei der Bewältigung unterstützt werden?
 13:00 – 14:00 Uhr Mittagspause
 14.00 – 14.30 Uhr Zusammenfassung World Café/Feedbackrunde im Plenum
 14:30 – 14.45 Uhr Erfahrungen aus dem Slowenieneinsatz 2014, Andreas Herndler, Chief of Staff beim Slowenieneinsatz
 14.45 – 15.00 Uhr Information der Bevölkerung vorher und im Anlassfall, social media und klassische Medien, Dominik Mungenast, Bundeskanzleramt, und Herbert Saurugg
 15:00 – 15:15 Uhr Pause
15:15 – 16:00 Uhr World Café „Welche infrastrukturellen, organisatorischen sowie kommunikativen Vorbereitungen können/müssen jetzt getroffen werden, um eine bessere Krisenvorbereitung zu erzielen?“ und „Wie kann vor allem die Bevölkerung aktiv in dieser Vorbereitungs-/Vorsorgeprozess eingebunden werden?“
16:00 – 16:45 Uhr Zusammenfassung/Feedbackrund und Abschlussdiskussion
16:45 – 17:00 Uhr Verabschiedung

 

Anmeldung:   Bitte um ein formloses E-Mail an mit Namen, Funktion und Organisation. Sollten Sie nicht persönlich teilnehmen können, können Sie auch gerne eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter entsenden.

Auf Grund der begrenzten Teilnehmerzahl werden die Anmeldungen nach Eingang berücksichtigt.

Die Veranstaltung wird durch Herbert Saurugg (www.saurugg.net) mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes organisiert. „Wir packen an!“ ist eine zivilgesellschaftliche Plattform zur Unterstützung der Selbstorganisation von freiwilligen Helfern im Falle von großen Katastrophen (www.wirpackenan.at). Meldung auf Wir packen an!

Weiterführende Informationen

Sollten Sie sich bisher noch nicht mit dem Thema „Blackout“ beschäftigt haben, bietet sich ein Blick in den offenen Brief an die Sicherheitssprecher der österreichischen Parteien an. Zudem finden Sie zahlreiche weitere Informationen auf der Webseite: www.saurugg.net
Warum ist das Thema „Blackout“ überhaupt wichtig? Dieses Szenario gab es doch noch nie, warum also jetzt auf einmal?
Der aktuelle Schweizer Risikobericht 2015 kommt etwa zum Schluss:

„Die jüngere Vergangenheit zeigt, dass wir in der Schweiz Schadenereignisse mit lokalen oder regionalen Auswirkungen grundsätzlich gut bewältigen. Angesichts der rasant zunehmenden Vernetzung und der enormen Infrastrukturdichte steigt jedoch unsere Verletzlichkeit. Ein grosser Stromausfall ist in dieser Perspektive ein neues oder jedenfalls stark gestiegenes Risiko.“

Und das ist nur ein Beispiel von vielen, die von uns aber selten wahrgenommen werden. In letzter Konsequenz geht es nicht um die Eintrittswahrscheinlichkeit, sondern um die Frage: Wären wir darauf vorbereitet? Und diese muss in vielen Fällen mit NEIN beantwortet werden. Daher freut es uns, dass Sie sich diesem Thema annehmen!
Weiterführende Hintergrundinformationen finden Sie auch in den Newslettern.