Letzte Aktualisierung am 23. Oktober 2015.

Quelle: http://derstandard.at

Die Untersuchungskommission zum HCB-Skandal im Görtschitztal legte nun ihren Bericht vor und übt scharfe Kritik an der Vorgehensweise der Behörden: Versagen von Kontrollinstanzen, technisches Unvermögen und Nachlässigkeit führten zur Vergiftung des Görtschitztales, nicht Amtsmissbrauch.

Die Conclusio ist wenig beruhigend: Jahrelang haben Behörden von der Bezirkshauptmannschaft bis zu zuständigen Abteilungen in der Landesregierung versagt. Doch auch bei der Donau Chemie und beim Zementwerk habe die Kommission grobe Mängel feststellen können.

Schon vor Jahren begann eine „Serie an Unterschätzungen“ und „falschen Analysemethoden“. Man ging von falschen Grenzwerten aus. …

Kommentar

Ein Einzelfall oder System? Wohl eher Zweiteres. Siehe dazu auch Schwarmdumm – So blöd sind wir nur gemeinsam:

Wer also seine „Zahlen macht“, wie auch immer, wird unausgesprochen vom System gedeckt und nur dann „exemplarisch“ als „bedauerlicher Einzelfall“ in der Öffentlichkeit „hart und entschlossen“ bestraft, wenn jemand die Sünden von außen aufdeckt. Solange nichts ans Licht kommt, bleiben Sünden im Namen des Systems geduldet. Dadurch höhlt sich das System von selbst aus. Es wird innen morsch, hohl und fault. Ist das noch Schwarmdummheit? Oder schon Schwarmirrsinn? Oder bloß die allgemeine Tragik zu großer Organisationen? Es ist so, also ob ein Ameisenhaufen die Ameisen plötzlich umprogrammiert, sodass diese fortan nur noch dafür arbeiten, den Ameisenhaufen in protzige Dimensionen zu vergrößern, aber keine Nachkommen mehr aufziehen, weil dazu keine Zeit ist … S. 233.

Oder warum konnte die Hypo Alpen Adria so ein Desaster werden? Auch dort das selbe Sittenbild. Und wie viel andere Bereiche gibt es noch mit dem selben Sittenbild? Zum Schluss bleiben immer wir Bürger übrig, die die Zeche zu bezahlen haben. Auch beim Thema „Blackout“ wird man im Nachhinein zu ähnlichen Erkenntnissen kommen. Das wird aber an den Milliardenschäden nichts mehr ändern.