Quelle: www.handelszeitung.ch

Swissgrid International gehandelter Strom fliesst zunehmend unkontrolliert durch die Schweiz und belastet das Netz. Nun warnt Netzbetreiberin Swissgrid. Die Schweiz habe zu wenig Einfluss.

Grund sei Strom, der ungeplant durch die Schweiz fliesse (so genannte «Loop Flows»). Das habe Swissgrid bei den Untersuchungen der Netzengpässe vom Winter 2015/2016 herausgefunden. Damals hätten sich die Zeiten mit kritischen Überlastungen verzehnfacht, sagt Spicker. Politiker und Experten debattierten über die Gefahren von Blackouts.

Der Grund: 2015 wurde ein Teil der Schweizer Nachbarländer zu einem hoch integrierten Strommarkt zusammengeschlossen. Technisch funktioniere dieser Markt so, als gehöre die Schweiz dazu, sagt Spicker. Und das mit unbeschränkten Kapazitäten.

Die Folge: Nun wird in Europa zu viel Strom gehandelt, und dieser fliesst dann teilweise durch die Schweiz. Selbst dann, wenn er beispielsweise von Frankreich ins Nachbarland Deutschland exportiert wird.

Dagegen wehren kann sich die Schweiz schlecht, denn sie ist bei wichtigen europäischen Gremien nicht mehr dabei. Swissgrid bleibe nichts anderes übrig, als das Schweizer Netz für die ungewollten Stromflüsse auszubauen, sagt Spicker. «Ein grosser Teil des heutigen Ausbaus dient der Entlastung.»

Dass die Schweiz beim europäischen Engpassmanagement ausgeschlossen ist, gefährdet zunehmend die Versorgungssicherheit.

Kommentar

Leider ein weiterer Hinweis darauf, dass hier etwas massiv schief läuft und hier einfach physikalische Grenzen missachtet werden, die absehbar ins Chaos führen müssen.